In Deutschland beschleunigt sich die konjunkturelle Erholung dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge derzeit spürbar.
„Die deutsche Wirtschaft legt zum Jahresende noch mal einen Zahn zu“, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Zuletzt habe sich vor allem die Auftragslage der Unternehmen deutlich verbessert, zudem dürfte die Industrie wieder etwas Fahrt aufnehmen. Im laufenden vierten Quartal werde die gesamte Wirtschaft wohl um 0,4 Prozent wachsen und damit doppelt so kräftig wie noch im Sommer.

Jüngst hatte auch der Ifo-Geschäftsklimaindex signalisiert, dass die Stimmung der Firmen so gut ist wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Das DIW erwartet weiter Schub vom privaten Konsum. Dieser dürfte allerdings allmählich nachlassen. „Der Beschäftigungsaufbau hat sich seit Mitte des Jahres abgeschwächt und eine höhere Teuerung wird die Kaufkraft künftig stärker dämpfen als zuletzt“, sagte DIW-Ökonom Simon Junker.

Die Exporteure seien wegen steigender Nachfrage zwar wieder etwas zuversichtlicher. Fichtner warnte aber: „Das geopolitische Umfeld ist derzeit ungünstig: So werden die deutschen Exporte in den kommenden Monaten wohl unter den Folgen des Brexit-Votums leiden.“ Hinzu kämen weltweit protektionistische Tendenzen, die mit Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident möglicherweise zunehmen und die deutsche Wirtschaft belasten könnten.