Professionelle Beobachter der EZB-Geldpolitik haben ihre Wachstumsvorhersagen für den Euroraum nach oben genommen. Gemäß einer Umfrage erwarten die Ökonomen nun für dieses Jahr eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,2 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte. In der vorangegangenen Umfrage hatten sie nur einen Anstieg um 1,9 Prozent prognostiziert. Für die Jahre 2018 und 2019 hoben die Volkswirte ihre Wachstumsprognosen ebenfalls an.
Die EZB befragt jedes Vierteljahr Wirtschaftsexperten zu ihren Inflations- und Konjunkturprognosen. Sie sind ein wichtiger Faktor, auf den die Notenbank in ihrer Geldpolitik achtet. Die EZB hatte jüngst unter anderem wegen der sich festigen Erholung im Euroraum beschlossen, ihre umstrittenen Anleihenkäufe zwar bis Ende September 2018 zu verlängern, das monatliche Kaufvolumen des Programms aber von Januar an auf 30 Milliarden Euro zu halbieren.
Den befragten Ökonomen zufolge wird die EZB allerdings ihr Inflationsziel noch um Jahre verfehlen. Erst 2022 wird ihren Erwartungen zufolge die Inflation mit 1,9 Prozent an der EZB-Zielmarke von knapp unter zwei Prozent liegen. In der vorangegangenen Erhebung hatten sie 1,8 Prozent vorhergesagt.