Trotz der gut laufenden Wirtschaft sieht das IMK-Institut keine Gefahr durch eine Überhitzung in Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde in diesem Jahr um 1,5 Prozent steigen und 2018 noch einmal um 1,8 Prozent, teilten die gewerkschaftsnahen Forscher am Montag mit.
„Wir brauchen derzeit keine Angst zu haben, dass die Wirtschaft heißläuft und die Aufwärtsentwicklung dann abbricht“, sagte IMK-Direktor Gustav Horn. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Aufschwung durch Überhitzung gefährdet wäre.“ Horn zeigte sich allerdings besorgt darüber, dass die Binnennachfrage langsam wieder gegenüber dem Außenhandel zurückfalle. „Die wirtschaftliche Balance der letzten Jahre schwindet.“ Dagegen würden verstärkte öffentliche Investitionen helfen, vor allem in Bildung und Infrastruktur.
Einige Ökonomen haben zuletzt vor Zeichen einer Überhitzung gewarnt. So sehen die Experten vom Kieler IfW-Institut „Deutschland an der Schwelle zur Hochkonjunktur“. Die Düsseldorfer IMK-Forscher warnen allerdings davor, dass die hiesige Wirtschaft wieder stärker von der schwankungsanfälligen Nachfrage aus aller Welt abhängt – „mit all ihren Unwägbarkeiten in Zeiten von Trump und Brexit“, sagte Horn. Wirtschaftspolitische Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump und die Verhandlungen zum EU-Austritt Großbritanniens sorgen derzeit für Verunsicherung bei einigen Unternehmen.