Die Industrieländer-Organisation OECD sieht die Konjunktur in Deutschland für 2017 etwas pessimistischer als zuletzt. Gemäß ihrer aktuellen Prognose wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur um 1,3 Prozent wachsen. Zuvor waren die OECD-Volkswirte von einem Plus von 1,5 Prozent für das kommende Jahr ausgegangen.
Dagegen revidierte die OECD ihre Vorhersage für dieses Jahr von 1,7 auf 1,9 Prozent nach oben. Bereinigt um die unterschiedliche Zahl von Arbeitstagen bedeute dies ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent 2016 und 1,5 Prozent 2017.
Für die Weltwirtschaft erwarten die Ökonomen in beiden Jahren jeweils einen Anstieg von rund drei Prozent. Besonders deutlich gesenkt wurden die Prognosen für 2016 in den USA und für 2017 in Großbritannien. Für die USA werden nun nur noch 1,4 Prozent vorausgesagt (zuvor 1,8 Prozent), der britischen Wirtschaft traut die OECD für 2017 nur noch ein Plus von einem Prozent zu. Vor der Brexit-Abstimmung im Juni hatten die Konjunkturexperten noch mit einem doppelt so hohen Wachstum auf der Insel gerechnet.
Für Verzerrungen und steigende Risiken an den Finanzmärkten sorgen laut OECD die niedrigen und teilweise bereits negativen Zinsen. Von der Politik fordern die Ökonomen, mit Strukturreformen und einer veränderten Ausgaben- und Steuerpolitik für mehr Wachstum zu sorgen. Dies könnte beispielsweise mit höheren Ausgaben für Infrastruktur, Arbeitsmarktprogramme, Bildung und Forschung erfolgen.