Der Index für das Konsumklima im Oktober ist überraschend um 0,2 auf 10,0 Punkte gesunken. Das teilten die Nürnberger GfK-Marktforscher nach ihrer Umfrage unter 2000 Personen mit. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte und Analysten hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet. Dennoch bleibt die Stimmung der Konsumenten auf sehr hohem Niveau: Das Barometer liegt nur einen Tick unter dem Vormonatswert, der zuletzt vor 15 Jahren übertroffen wurde.

„Offenbar sehen die Bundesbürger die deutsche Wirtschaft in den nächsten Monaten auf einem schwächeren Wachstumskurs“, erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl den leichten Rückgang. Sie nahmen ihre Konjunkturerwartungen den dritten Monat in Folge nach unten. Dagegen rechnen die Top-Manager in Deutschland mit einem goldenen Herbst für Europas größte Volkswirtschaft: Der Ifo-Geschäftsklimaindex erklomm im September den höchsten Stand seit fast zweieinhalb Jahren, trotz der Verunsicherung durch das Anti-EU-Votum der Briten und der schwachen Weltkonjunktur.

Die Verbraucher sind auch nicht mehr ganz so optimistisch wie zuletzt, was die Entwicklung ihrer eigenen Einkommen betrifft. Allerdings bleibt dieser Teilindikator auf einem sehr hohen Niveau. „Hinsichtlich ihrer künftigen finanziellen Situation sind und bleiben die Verbraucher somit überaus optimistisch“, sagte Bürkl. „Eine sehr stabile Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mit noch zunehmender Beschäftigung sorgt dafür, dass auch die tariflichen Einkommen spürbar steigen.“ Wegen der sehr niedrigen Inflation bleibe auch real mehr in den Geldbeuteln.

Leicht nachgelassen hat die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen. „Die Kauflust bleibt weiter ungebrochen“, sagte Bürkl dazu. „Solange der Arbeitsmarkt rund läuft und die Beschäftigten demnach keine Sorge um ihren Arbeitsplatz haben müssen, dürften die Signale für den Konsum weiter auf grün stehen.“ Zudem sei das Sparen angesichts anhaltend niedriger Zinsen weiter unattraktiv.