Die Stimmung der deutschen Konsumenten hat sich in der für den Handel wichtigen Vorweihnachtszeit überraschend aufgehellt.
Die Nürnberger GfK-Marktforscher sagen in ihrer am Donnerstag veröffentlichten monatlichen Umfrage für Dezember einen Wert von 9,8 nach 9,7 Punkten im November voraus. Ökonomen hatten mit Stagnation gerechnet. „Die Konsumenten sind in Hochstimmung, wie das Niveau des Indikators belegt“, so GfK-Experte Rolf Bürkl. Das Barometer liegt über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Die Befragten sehen die gesamtwirtschaftlichen Aussichten rosiger. Zudem steigt die Bereitschaft zum Kauf teurer Güter wie Autos oder Möbel. Das entsprechende Barometer legte im November um 1,3 auf 51,2 Punkte zu. Angesichts der derzeit niedrigen Zinsen sei Sparen in den Augen der Verbraucher keine wirkliche Alternative. Sie seien eher geneigt, Geld auszugeben: „Dies dürfte den Handel angesichts des Weihnachtsgeschäfts sehr erfreuen“, sagte Bürkl.

Die Deutschen wollen der Umfrage zufolge im Schnitt 280 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Das seien sechs Euro mehr als im Vorjahr. Spielwaren, Gutscheine und Bekleidung seien dabei erneut die Top-Präsente. „Auch Bargeld wird wie bereits in den vergangenen Jahren ein beliebtes Geschenk sein“, so GfK-Handelsexperte Wolfgang Adlwarth. „Das dürfte vor allem in den Tagen nach dem Fest zu einem Großteil in die Kassen der Händler fließen.“ 3,5 Milliarden Euro würden die Deutschen voraussichtlich in bar verschenken. Rund ein Viertel mehr als im Vorjahr wollten die Befragten für Uhren und Schmuck ausgeben.

Das Geschäft in den Monaten November und Dezember ist für den Einzelhandel besonders umsatzstark und damit laut Branchenverband HDE „die wichtigste Zeit des Jahres“. Insgesamt erwartet er Weihnachtsumsätze von 91,1 Milliarden Euro, das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 3,9 Prozent. Dabei wird das Shoppen im Internet immer wichtiger. Mehr als die Hälfte der Befragten orderten mindestens ein Geschenk online.

86 Prozent der Deutschen stimmen laut GfK der Aussage zu, dass es derzeit ein guter Moment ist, um sich auch einmal „die kleinen Freuden des Lebens“ zu gönnen. Dabei spielt die aktuelle Lebenslage der Verbraucher keine Rolle. So zeigt sich eine durchgehend hohe Zustimmung von über 70 Prozent sowohl bei Konsumenten in gehobenen als auch in mittleren oder einfachen Lebensverhältnissen.