Das gute Konsumklima in Deutschland trübt sich überraschend etwas ein. Die GfK-Marktforscher ermittelten für November einen minimalen Rückgang ihres Stimmungsbarometers um 0,1 Zähler auf 10,7 Punkte.
“Die Konsumlaune ist dennoch ungebrochen”, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl zu den aktuellen Daten. Dafür spricht, dass sich die Neigung zum Kauf teurer Güter wie Möbel oder Autos unter den befragten rund 2000 Verbrauchern im Oktober verstärkte: Der entsprechende Index legte 2,2 Zähler auf 59,2 Punkte zu.
“Eine hohe Job- und damit auch Planungssicherheit sowie spürbar steigende Einkommen sorgen dafür, dass die Verbraucher eher bereit sind, ihre Geldbeutel zu öffnen und bei ihren Ausgaben großzügig zu sein”, erklärt Bürkl. Dies dürfte ein gutes Omen für das bald anlaufende Weihnachtsgeschäft sein und damit die Einzelhandelsumsätze im November und Dezember. Sie sind für die Branche immens wichtig. Viele Online-Händler etwa machen dabei rund ein Viertel ihres Jahresumsatzes.
Auch die Konjunkturerwartung legt im Oktober deutlich zu. Nur die Einkommenserwartung trübt das Bild etwas: Der Indikator sank um vier Zähler und rutschte damit auf 48,7 Punkte. “Dennoch ist sein Niveau nach wie vor überaus gut”, so Bürkl. Trotz der weitgehend ungetrübten Konsumlaune drohten allerdings gewisse Risiken. Dazu zählten die stockenden Brexit-Verhandlungen, die Spannungen mit Nordkorea sowie die Neuausrichtung der US-Handelspolitik. Zudem bleibt laut GfK abzuwarten, wie Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl vorankommen: “Sollte es eine langwierige Hängepartie werden, würde das vermutlich einige Verbraucher verunsichern. Damit wäre auch die bislang glänzend laufende Konsumkonjunktur in Gefahr.”