Wunschwohnung: Gerade in den gefragten Vierteln der Metropolen gestaltet sich die Wohnungssuche als sehr schwierig. Dutzende Mitbewerber drängen sich bei den Besichtigungsterminen durch die Räume. Laut einer Umfrage des Webportals Immobilienscout24 steigen die Chancen, das Rennen um den Zuschlag zu gewinnen, wenn Mietinteressenten eine aussagekräftige Bewerbungsmappe schon bei der ersten Kontaktaufnahme unaufgefordert vorlegen. Jeder fünfte Befragte geht davon aus, dass die schnelle Bewerbung und eine überzeugende Bewerbungsmappe der Grund für die Zusage waren. Und jeder vierte Teilnehmer vermutet, dass letztlich Sympathiewerte ausschlaggebend für die Entscheidung waren. Dies zeigt: Es kommt nicht nur auf die Vorbereitung, sondern auch auf das Timing und einen guten persönlichen Eindruck an.
Frühzeitig erforderliche Unterlagen zusammenstellen
Der Umfrage zufolge sind die fünf wichtigsten von Maklern und Vermietern geforderten Unterlagen Einkommensnachweise, eine Selbstauskunft, eine Schufa-/Bonitätsauskunft, eine Mietzahlungsbestätigung sowie eine Kopie des Personalausweises. Diese Unterlagen sollten schon zeitig zusammengestellt werden, sobald der Umzug zum Thema wird. Das gilt unter anderem deshalb, weil die kostenlose Auskunft der Schufa auf dem Postweg versandt wird und dies einige Wochen dauern kann. Diese enthält allerdings mehr Informationen als der Vermieter benötigt. Wer nicht alle Daten preisgeben will, sollte daher eine kostenpflichtige Schufa-Auskunft anfordern. Dies ist online möglich und kostet rund 30 Euro.
Auch das Ausstellen der Mietzahlungsbestätigung kann sich verzögern, daher empfiehlt sich hier ebenfalls die zügige Anfrage beim bisherigen Vermieter. Wenn die aktuelle Wohnung noch nicht gekündigt ist, kann diese Auskunft auch später noch eingereicht werden. Wer über wenig Einkommen verfügt, muss zudem eine Bürgschaft vorlegen. Das wird in der Regel von Studenten gefordert, die in eine eigene Wohnung ziehen.
Ob ein Lebenslauf erforderlich ist – darüber sind Makler geteilter Meinung. Manche halten diese Auskunft eher für überflüssig, andere nicht. Auf der sicheren Seite ist, wer den Lebenslauf kurz und übersichtlich hält und für den Vermieter wichtige Stationen nennt. So ist beispielsweise eine Verbeamtung eine wichtige Information, weiter zurückliegende Nebenjobs während des Studiums hingegen für den Vermieter irrelevant.
Zur Selbstauskunft gilt: Fragen zu privaten Angelegenheiten wie etwa der Religionszugehörigkeit sind tabu. Teils gilt dies mittlerweile auch zum Familienstand, der zunehmend als Privatsache gilt, oft aber noch mit abgefragt wird. Der Vermieter darf zudem keine Fragen zu bisherigen Arbeitgebern oder Arbeitslosigkeit stellen. Ob (weitere) Kinder geplant sind, geht den Vermieter ebenfalls nichts an. Bei diesen Fragen sind Notlügen erlaubt. Wer hingegen bei den erforderlichen Angaben zum Familienstand, der Kinderzahl und zum Einkommen lügt, riskiert die fristlose Kündigung.
Wichtig: Ein aussagekräftiger Bewerbungstext
Ein überzeugendes Anschreiben hinterlässt einen positiven ersten Eindruck. Darin kann kurz erläutert werden, warum ein Umzug ansteht und eine neue Wohnung gesucht wird. Warum genau diese Wohnung gut passen würde, kann ebenfalls geschildert werden. Einige Angaben zu den Personen, die mit einziehen werden, und eine Auskunft zu den Einkommensverhältnissen runden die Bewerbung inhaltlich ab – auch wenn diese Angaben in der Selbstauskunft abgefragt werden. Zudem ist von unverändert übernommenen Musterformulierungen, wie sie beispielsweise Immobilienscout24.de anbietet, eher abzuraten. Im ungünstigsten Fall kennt der Vermieter das Standard-Anschreiben bereits. Besser ist eine persönliche Ansprache. Positiv ist auch, wenn man anmerkt, wie und wann man am besten telefonisch erreichbar ist.
Haustiere ansprechen oder nicht?
Die Frage, ob Haustiere verboten sind oder nicht, ist etwas heikel. Besser ist es, von sich aus zu Haustieren Angaben zu machen – und zwar so, dass der Vermieter auch gleich einschätzen kann, wie sich das Zusammenleben mit den Tieren gestaltet. Wer beispielsweise einen kleinen Hund hat, der während der Arbeitszeit von einem Hundesitter betreut wird, sollte dies auch so erläutern.
Einen angenehmen Eindruck hinterlassen
Vermieter sind auch nur Menschen – und gerade, wenn sie im selben Haus oder nebenan wohnen, kann der persönliche Eindruck den letzten Ausschlag für die Entscheidung für oder gegen einen Kandidaten für die Wohnung geben. Daher sollte auf ein höfliches Auftreten und ein gepflegtes Erscheinungsbild geachtet werden.