Insgesamt unbefriedigend – das ist das Ergebnis, zu dem der Deutsche Mieterbund bei der Beurteilung des Wohnungsmarktes kommt. Es würden deutlich zu wenig Wohnungen gebaut, die Zahl der Sozialwohnungen schrumpfe und die Mietpreisbremse verpuffe wirkungslos. Die Mieten in Deutschland stiegen ungebremst weiter, sagte Mieterbund-Präsident Franz-Georg Rips. Wenn Mieter 2016 in Großstädten in eine neue Wohnung gezogen seien, hätten sie durchschnittlich 6,3 Prozent mehr Miete gezahlt, als wenn sie im Vorjahr eingezogen wären. Trotz Mietpreisbremse seien damit die Wiedervermietungsmieten noch stärker gestiegen als in den Vorjahren. Rips: „Das Gesetz war schlichtweg unbrauchbar.“ Viele Vermieter halten sich nicht an die gesetzlichen Regelungen.

Ein Grund dafür sei, dass Mieter oft nicht sehen könnten, wenn ihr Vermieter gegen die Mietpreisbremse verstoße. Deshalb müssten Vermieter verpflichtet werden, bei einem neuen Vertrag die bisherige Miete anzugeben. „Im Moment kann wirkungslos verstoßen werden.“ Rips sagte auch, wer dafür verantwortlich sei: „Verbesserungsvorschläge von Bundesjustizminister Heiko Maas scheitern an der Union.“ Die Initiativen der SPD seien „im Kanzleramt verschimmelt“.

Außerdem würden weiter deutlich zu wenig neue Wohnungen gebaut. Zwar seien die Neubauten um knapp ein Drittel auf zuletzt knapp 278.000 Wohnungen im Jahr gestiegen. Der Bedarf liege jedoch bei 400.000. „Mittlerweile fehlen eine Million Wohnungen in Deutschland, vor allem in Großstädten, Ballungsgebieten und Universitätsstädten.“ Besonders gravierend sei der Mangel an Sozialwohnungen. Ihre Zahl schrumpfe jedes Jahr um 50.000 bis 60.000, da Zeitverträge ausliefen und keine neuen gebaut würden.