Auf dem Ölmarkt dürfte der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge auch im kommenden Jahr ein Überangebot bestehen. Das Angebot werde 2018 wahrscheinlich rascher steigen als der Bedarf, obwohl der Verbrauch dann wohl erstmals über 100 Millionen Barrel pro Tag (bpd) steige, teilte die IEA mit.

Daran ändere auch die bis März verlängerte Förderkürzung der Opec und anderer führender Ölstaaten nichts. Das liege vor allem daran, dass sich die Produktion der Länder außerhalb des Opec-Kartells im nächsten Jahr wohl verdoppeln werde. Es werde erwartet, dass sie von schätzungsweise 700.000 bpd in diesem Jahr auf 1,5 Millionen bpd 2018 zulegen und damit das Wachstum der weltweiten Nachfrage leicht übertreffen werde.

Aus diesem Grund werden die globalen Lagerbestände bis kurz vor Ende der Förderbremse wohl nicht auf die gewünschten Mengen fallen, erklärte die Agentur, die Industrieländer in Energiefragen berät. Die 13 Staaten der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und elf weitere Staaten wie etwa Russland hatten Ende Mai eine Verlängerung ihrer Förderbremse beschlossen, um den Ölpreis zu stabilisieren. Er war Mitte 2014 von mehr als 100 Dollar pro Fass bis Anfang 2016 auf unter 30 Dollar abgestürzt und ist nach einem leichten Anstieg inzwischen wieder unter die Marke von 50 Dollar gesunken. Ein Grund für das Überangebot ist der Boom der US-Schieferölproduktion mittels der umstrittenen Fracking-Technik.