Wer mit Betongold Geld verdienen will, hat es immer schwerer: Der Run auf Wohnungen und Häuser hat die Preise stärker hochgetrieben als die Mieten – und das drückt auf die Rendite. Zunehmend sind damit auch Alternativen zu Wohnimmobilien in begehrten Lagen gefragt. Eine Möglichkeit, ebenfalls in die Anlageklasse zu investieren, stellen beispielsweise Pflegeimmobilien dar. Sie werden zunehmend auch von institutionellen Anlegern geschätzt, die laut der Immobilienberatung CBRE im vergangenen Jahr mehr als 800 Millionen Euro investierten. Das Interesse der Profis kommt nicht von Ungefähr, den dass die Bevölkerung altert und der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum steigt, steht außer Frage. Ein weiterer Pluspunkt: Das Thema „Pflege“ ist nicht konjunkturabhängig. Angesichts der gestiegenen Nachfrage sind die Preise mittlerweile auch in diesem Segment gestiegen, allerdings sind die durchschnittlichen Renditen nach wie vor vergleichsweise hoch und betragen laut CBRE rund 6,25 Prozent.

Lage wichtig für den Erfolg
Auch bei Pflegeimmobilien gilt das Mantra „Lage, Lage, Lage“, allerdings gilt es zudem noch zu beachten, dass Pflegeimmobilien nur dann gefragt sind, wenn sie sich in einem großen Einzugsgebiet befinden und gut erreichbar sind – und zwar idealerweise auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie bei Wohnimmobilien sind die gute Erreichbarkeit von Geschäften wie Ärzten von Vorteil. Empfehlenswert ist es immer, den Standort aus Sicht des Nutzers zu beurteilen – also so, als würde man selbst einziehen.

Auf den Betreiber achten
Wer sich für ein Investment in eine Pflegeimmobilie entscheidet, sollte den Betreiber genau unter die Lupe nehmen. Denn die beste Lage und Nachbarschaft nützt nichts, wenn der Betreiber nicht ordentlich wirtschaftet. Denn dann droht schlimmstenfalls Insolvenz und ein neuer Betreiber müsste gefunden werden. Einen ersten Eindruck verschafft der Besuch einer Einrichtung des jeweiligen Unternehmens, das die Immobilie üblicherweise über einen langjährigen Pachtvertrag anmietet.

Die Einrichtung ins Visier nehmen
Wichtig ist auch ein Blick auf die Immobilie selbst: Welche Raumaufteilung überwiegt – eher Einbettzimmer oder Doppelzimmer? Letztere liegen weniger im Trend und könnten künftig weniger gefragt sein. Auch sollte darauf geachtet werden, welchen Eindruck die Immobilie an sich macht. Hierzu kann es nützlich sein, auf eine Checkliste der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zurückzugreifen. Sie bietet gute Anhaltspunkte für eine Beurteilung vor Ort. Auch hier hilft die Betrachtung aus der Sicht eines Interessenten und weniger die eines reinen Investors – sprich: Wie ansprechend wirkt die Einrichtung, könnte man sich vorstellen, einen Angehörigen dort guten Gewissens unterzubringen?

Wie kann man investieren?
Investments in Pflegeeinrichtungen sind sowohl direkt über den Kauf einzelner Wohneinheiten möglich als auch indirekt über geschlossene Fonds.
Für letztere spricht die niedrigere Mindestanlagesumme von 10.000 bis 20.000 Euro, allerdings wird man damit Mitgesellschafter und ist während der Laufzeit von üblicherweise zehn bis 15 Jahren an das Investment gebunden. Ein Vorteil kann darin liegen, dass der Fonds mehrere Pflegeheime umfasst und somit eine breitere Streuung gewährleistet ist.
Für das Direktinvestment wiederum spricht hingegen ein „weicher“ Vorteil: Wenn gewünscht, kann man später selbst in die Einrichtung einziehen. Allerdings muss der Anleger hier selbst in der Lage sein, den Betreiber zu beurteilen. Wirtschaftet dieser nicht erfolgreich und müsste im schlimmsten Fall Insolvenz anmelden, muss ein neuer Betreiber für die Immobilie gefunden werden – dann wäre das Investment mit viel Ärger verbunden.