Im Schnitt nutzt jeder Deutsche 3,5 Bankprodukte wie etwa Girokonten, Kreditkarten und Anlagen, um seine Geldgeschäfte abzuwickeln. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS-Emnid, die im Auftrag der Postbank durchgeführt wurde. Dabei stellte sich auch ein Zusammenhang zwischen Einkommen und Anzahl der genutzten Bankprodukte heraus: Je mehr Geld vorhanden ist, desto größer die Anzahl. So besitzen Haushalte mit einem Nettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro rechnerisch 2,2 Bankprodukte, Befragte mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.500 Euro nutzen hingegen doppelt so viele.

Wer sich für Finanzthemen interessiert, besitzt mehr Bankprodukte

Wie die Umfrage weiter zeigt, besitzen Personen, die sich für Finanzthemen interessieren, auch mehr Bankprodukte als jene, die sich nicht mit dem Thema Geldanlage befassen, berichtet die Postbank. Wer sich für diese Themen aufgeschlossen zeigt, besitzt im Schnitt rund vier Bankprodukte, Desinteressierte lediglich knapp drei. Spitzenreiter ist das Girokonto, das 95 Prozent der Befragten nutzen. Trotz kümmerlicher Verzinsung belegt das klassische Sparkonto mit drei Monaten Kündigungsfrist Platz zwei der beliebtesten Bankprodukte: 46 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, ein solches Konto zu besitzen. Besonders bei den jüngeren Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren ist dieses Bankprodukt beliebt – mehr als die Hälfte der Befragten nutzt ein Sparbuch.

Auf Platz drei der beliebtesten Bankprodukte landet die Kreditkarte, die 43 Prozent der Befragten besitzen. Der Umfrage zufolge schätzen Männer diese mehr als Frauen: Während 48 Prozent der männlichen Befragten angaben, eine Kreditkarte zu besitzen, ist der Anteil bei den weiblichen Umfrageteilnehmern mit 38 Prozent deutlich geringer. Auch beim Thema Wertpapieranlagen liegen Männer vorn, da sie nach Angaben der Postbank eine größere Affinität zu Geldgeschäften haben und sich häufiger mit Finanzthemen beschäftigen.

Mehr als jeder zweite ab 40 besitzt eine Lebensversicherung

Auf Platz vier der beliebtesten Bankprodukte landet laut Umfrage die Lebensversicherung: 39 Prozent der Befragten haben eine Police abgeschlossen. Deutlich verbreiteter ist sie bei den 40- bis 49-Jährigen, von denen 54 Prozent eine Police haben. Unter den 50- bis 59-Jährigen ist der Anteil mit 53 Prozent ebenfalls deutlich höher.
Den fünften Platz belegen private Rentenversicherungen, die 35 Prozent der Befragten abgeschlossen haben. Rund jeder zweite 30- bis 39-Jährige sorgt mit einer solchen Versicherung fürs Alter vor. Wie die Postbank mitteilt, ist die Verbreitung privater Rentenversicherung unter den Befragten mit höherem Bildungsabschluss größer und die Bereitschaft zur privaten Altersvorsorge offenbar eine Frage der Bildung. So besitze nur rund jeder Vierte mit Hauptschulabschluss eine solche Police, unter den Befragten mit Realschulabschuss oder Abitur liegt die Quote hingegen bei 41 Prozent.

Weniger populär: Bausparverträge, Wertpapiere, Tages- und Festgeld

Auf den Plätzen sechs bis neun liegen Bausparverträge, die 31 Prozent der Befragten besitzen, gefolgt von Wertpapieren, die rund jeder vierte hält. Ein Tagesgeldkonto nutzen 24 Prozent der Umfrageteilnehmer, elf Prozent gaben an, ein Festgeldkonto zu besitzen.

Als Fazit aus der Umfrage ergibt sich, dass die Nutzung von Bankprodukten stark von Einkommen, Geschlecht, Alter und Bildungsstand abhängt.