Seit rund drei Jahren gibt es in Deutschland die Möglichkeit, über Crowdfunding in Immobilien zu investieren. Erstmals liegt nun eine Umfrage zu diesem noch jungen Marktsegment vor, demnach haben 45 Prozent der Deutschen schon einmal von Crowdfunding gehört und 17 Prozent wissen, dass diese Form der Kapitalbeschaffung auch für die Finanzierung von Immobilien genutzt wird. Die repräsentative Umfrage wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag von IFunded.de durchgeführt – einem Immobilien-Crowdfunding-Unternehmen mit Sitz in Berlin. Rund jeder achte Befragte kann sich vorstellen, über Crowdfunding in Immobilien zu investieren. Nach Einschätzung des IfD weisen diese Umfragewerte darauf hin, dass Immobilien-Crowdfunding in Deutschland zwar noch in den Kinderschuhen steckt, aber Potenzial nach oben bietet. Der Schlüssel für eine breitere Kundenbasis liege in der Vertrauensbildung, resümiert das IfD.

Mit dem Grad der Schulbildung steigt auch der Bekanntheitsgrad
Wie die Umfrage weiter zeigt, besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Schulbildung und der Bekanntheit des Crowdfunding: So kann rund jeder vierte Befragte mit Volks- oder Hauptschulabschluss mit dem Begriff etwas anfangen, unter denjenigen mit Realschulabschluss liegt der Bekanntheitsgrad bei 44 Prozent. Von den Hochschulabsolventen gaben 70 Prozent an, schon einmal von Crowdfunding gehört zu haben.

Innerhalb der Berufsgruppen ist dieses Anlagekonzept leitenden Angestellten und Beamten mindestens bekannt oder sie haben sich sogar bereits näher damit beschäftigt. Laut Umfrage gibt es zudem einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen der Bereitschaft, als Teil einer Crowd in Immobilien zu investieren und dem Besitz von Aktien, Anleihen oder Gold. Wer solche Anlagen sein Eigen nennt, zeigt sich aufgeschlossener für diese Möglichkeit des Immobilien-Investments.

Kleinere Summen bevorzugt
Knapp jeder Vierte, der mit dem Begriff Crowdfunding etwas anfangen kann, könnte sich auch vorstellen, über einen Schwarm in Immobilien zu investieren. Wer davon noch nichts gehört hat, ist hingegen skeptischer: Von diesen Befragten können sich nur fünf Prozent ein solches Investment vorstellen. Rund jeder zweite aufgeschlossene Befragte kann sich ein Investment in Höhe von bis zu 100 beziehungsweise 500 Euro vorstellen.

15 Prozent der befragten Interessierten würden bis zu 5.000 Euro einsetzen, darüber hinausgehende Beträge würden insgesamt lediglich sieben Prozent anlegen. Nach Aussage des iFunded-Geschäftsführers Michael Stephan decken sich die Umfrageergebnisse mit der Praxis: So gebe es zwei Gruppen von Anlegern: Diejenigen, die das Modell gut kennen und im Schnitt um die 4.000 Euro investieren, und diejenigen, die noch unerfahren sind und zunächst eine kleine Summe anlegen.

Starkes Wachstum seit 2012, doch weiterhin ein Nischenthema
Wie eine aktuelle Marktstudie von IFunded belegt, verzeichnet das Segment Immobilien-Crowdfunding seit 2012 ein starkes Wachstum. So ist das Jahres-Investitionsvolumen von 1,5 Millionen auf rund 41 Millionen im vergangenen Jahr gestiegen, insgesamt haben Schwarm-Investoren bislang 72 Millionen in Immobilien investiert. Im Schnitt besorgen sich die Projektentwickler knapp neun Prozent des Investitionsvolumens über die Crowd, die Anleger erhielten hierfür im Schnitt eine Verzinsung von 5,9 Prozent.

Der Einstieg ist im Schnitt ab einer Summe von 500 Euro aufwärts möglich. Die Wachstumsraten sind zwar beeindruckend, insgesamt spielt diese Anlageklasse jedoch – noch – eine äußerst untergeordnete Rolle im Bereich der Immobilien-Investments. Zum Vergleich: Allein 2016 sammelten offene Immobilienfonds insgesamt 4,2 Milliarden Euro bei den Anlegern ein. Einen Überblick über deutsche Immobilien-Crowdfunding-Plattformen bietet das Informationsportal crowdfunding.de.