Mit so genannten Income-Konzepten können viele deutsche Sparer nur wenig anfangen: So wissen 57 Prozent von ihnen nicht, dass Kapitalmarktprodukte wie Aktien oder Anleihen laufende Erträge in Form von Zinsen und Dividenden abwerfen, die unabhängig von Börsenschwankungen ausgezahlt werden. Das ist das Ergebnis des jüngsten „Income-Barometers“ – einer repräsentativen Umfrage, die von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Aufrage der Investmentgesellschaft J.P. Morgan Asset Management durchgeführt wurde. Besonders unter den Frauen ist die Unkenntnis hoch: Nur 28 Prozent von ihnen wissen, dass diese beiden Anlageklassen regelmäßige Erträge erzielen. Bei Männern liegt die Quote hingegen bei 47 Prozent. Der Umfrage zufolge würden es 29 Prozent der Befragten begrüßen, wenn ihnen regelmäßig Zinsen oder Ausschüttungen ausgezahlt werden. Und jeder zehnte sucht eine Alternative zu klassischen Zinsanlagen, die regelmäßige Ausschüttungen bietet.
Konsumieren statt Umschichten
Wie die Umfrage weiter zeigt, täten die Befragten gut daran, sich mit Income-Konzepten näher zu befassen: So zeigen sich rund vier von fünf Umfrageteilnehmern mit ihren Sparprodukten unzufrieden. Doch die meisten unternehmen nichts, um lukrativer anzulegen. Im Gegenteil: Anstatt ihre Ersparnisse von mau verzinsten Sparprodukten in rentablere Finanzmarktanlagen umzuschichten, wählen 44 Prozent der Befragten lieber den Konsum: Sie halten es im aktuellen Zinsumfeld für eine gute Idee, größere Anschaffungen zu machen. Und nur 13 Prozent der Befragten haben Investmentfondsanteile im Depot, nur neun Prozent besitzen Aktien. Als Grund für das geringe Engagement gibt rund die Hälfte der Befragten an, das Thema Wertpapiere nicht ausreichend zu verstehen. Zudem hat rund ein Drittel der Befragten Angst vor Schwankungen und Verlusten.
Für Anleger mit wenig Expertise: Income-Fonds
Nach Angaben von J.P. Morgan Asset Management gibt es jedoch auch für diese Zielgruppe der weniger erfahrenen und sicherheitsorientierten Anleger einfache Anlagekonzepte in Form von Mischfonds. Sie legen breit gestreut in Aktien und Anleihen an, die Quoten können dabei vom Fondsmanager entsprechend des Anlagekonzepts innerhalb bestimmter Bandbreite oder flexibel entsprechend der jeweiligen Marktlage variiert werden. Die Besonderheit bei so genannten Income-Fonds: Sie schütten die Zinsen und Dividenden, die Anleihen und Aktien erwirtschaften, regelmäßig aus. Und laut der Fondsgesellschaft gibt es einiges zu verteilen: So schütten allein die Unternehmen des deutschen Leitindex DAX 2017 mehr als 30 Milliarden Euro an die Anleger aus. Hinzu komme, dass es beispielsweise im Anleihesegment auch im aktuellen Niedrigzinsumfeld Papiere gibt, die mehr als 0,5 Prozent bieten, mit denen zehnjährige Bundesanleihen derzeit verzinst werden.
Income-Fonds sind noch nicht sehr verbreitet
Laut Umfrage haben knapp acht Prozent der Befragten bereits in Income-Fonds investiert, die laut J.P. Morgan Asset Management auch in Deutschland zunehmend beliebter werden. Die gezielte Suche nach diesen Fonds ist nicht ganz einfach, da sie in den gängigen Fondslisten wie etwa beim Fondsdatenbankanbieter www.fondsweb.de nicht separat, sondern innerhalb der Mischfondskategorien aufgeführt werden. Zu den Fonds dieser Bauart gehören etwa der JPM Global Income, der die Investments extrem breit über rund 1.500 Einzeltitel streut und zuletzt 4,9 Prozent an die Anleger ausschüttete. Auch der Schroder Global Multi Asset Income ist für Anleger mit Interesse an regelmäßigen Ausschüttungen konzipiert. Fondsmanager Aymeric Forest will mit dem globalen Anlagekonzept jährlich fünf Prozent erwirtschaften. Eine Garantie hierfür gibt die Fondsgesellschaft Schroders jedoch nicht ab. Für Anleger, die mehr auf Aktien setzen wollen, bieten sich übrigens auch Fonds mit Fokus auf Dividendentiteln wie etwa der DWS Top Dividende an.