Die Inflationsrate ist in Deutschland im Februar stärker als erwartet auf 2,2 Prozent gestiegen – und damit auf den höchsten Stand seit viereinhalb Jahren. Ursache hierfür waren vor allem höhere Preise für Energie und Nahrungsmittel, die 7,2 Prozent höher lagen als vor einem Jahr. Die Kerninflationsrate dürfte dagegen nur leicht auf 1,3 Prozent gestiegen sein, was dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre entspricht.

Mit dem kräftigen Anstieg im Februar hat die Inflationsrate jedoch vorerst ihren Hochpunkt erreicht. Im weiteren Jahresverlauf dürfte sie wieder Richtung 1,5 Prozent fallen. Ähnliches ist für die gesamte Eurozone zu erwarten, so dass die Europäische Zentralbank (EZB) noch deutlich von ihrem Ziel entfernt bleiben wird.

Die Preise für Energie dürften im Februar ihre stärkste preistreibende Wirkung entfaltet haben. In den kommenden Monaten dürfte dieser zusehends abnehmen. Denn Rohstoffexperten rechnen damit, dass der Ölmarkt in nächster Zeit überversorgt bleibt, weshalb die Rohölnotierungen in den nächsten Monaten wieder zurückgehen dürften. Daher nimmt der Inflationseffekt im Vorjahresvergleich ab. Gleichzeitig dürfte die Kernteuerungsrate (die Energie- und Nahrungsmittelpreise außen vor lässt) bei rund 1,3 Prozent verharren.

Ein ähnliches Muster trifft für den gesamten Euroraum zu. Im Euro-Währungsraum dürfte die Inflationsrate im Februar auf zwei Prozent angezogen haben, im Laufe des Jahres aber wieder niedriger werden. Für den Jahresdurchschnitt kalkulieren Volkswirte mit 1,3 Prozent für den Verbraucherpreisanstieg insgesamt sowie mit knapp einem Prozent für die Kernrate.