Deutschlands Bürger sind in so guter Konsumstimmung wie seit rund 16 Jahren nicht mehr. Der von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelte Konsumklima-Index für September stieg überraschend um 0,1 auf 10,9 Punkte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen unveränderten Wert erwartet. Das Barometer stieg jedoch den fünften Monat in Folge und erreichte den höchsten Stand seit Oktober 2001.

Die Bereitschaft zur Anschaffung teurer Güter wie Möbel und Autos legte im laufenden Monat zu. “Die Bundesbürger bleiben auch im August in bester Kauflaune”, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Allerdings blickten sie nicht mehr ganz so optimistisch auf die Konjunktur. Die Diskussion um die Zukunft des Diesel-Motors und geopolitische Spannungen wie etwa die Nordkorea-Krise hinterließen dabei offenbar Spuren. Das Barometer für die Konjunkturerwartung sank im August um 14,2 Zähler auf 30,4 Punkte: “Möglicherweise ist eine Reihe von Bundesbürgern etwas verunsichert darüber, ob sich die Exportnation Deutschland auch künftig so dynamisch entwickeln kann wie bisher,” sagte GfK-Fachmann Bürkl. Das Thema hat vor der Bundestagswahl am 24. September zuletzt immer größere Kreise gezogen: In der Debatte über den Schadstoffausstoß von Autos stellten sich Politiker der Regierungskoalition hinter den Diesel-Antrieb, während drohende Fahrverbote immer stärker auf die Pkw-Nachfrage durchschlagen.

Zugleich legte das GfK-Barometer für die Einkommenserwartung den fünften Monat in Folge zu und erreichte einen Rekordwert. Der Indikator stieg um 0,5 auf 61,4 Zähler. Hauptgrund für die Rekordfahrt sei die äußerst gute Situation auf dem Arbeitsmarkt: “Stabile Beschäftigungsverhältnisse lassen kaum Angst aufkommen, den Job zu verlieren.”