Der globale Handel steckt nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Welthandelsorganisation (WTO) in einer andauernden Schwächephase.
Das Wachstum habe sich seit 2012 auf etwas über drei Prozent pro Jahr verlangsamt, weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Zuwachsraten in den vergangenen drei Jahrzehnten, heißt es in einer aktuellen Analyse des IWF. Das sei die Folge eines zunehmenden Protektionismus und des stockenden Abbaus von Handelshürden. Freihandelsabkommen, wie das umstrittene TTIP-Projekt zwischen den USA und Europa, könnten daher helfen, dem Welthandel wieder Schwung zu verleihen.
Die WTO revidierte ihre Prognosen für den globalen Warenaustausch in diesem und im kommenden Jahr nach unten. 2016 dürfte der Welthandel mit einem Plus von 1,7 Prozent sogar erstmals seit 2001 langsamer wachsen als das Welt-Bruttoinlandsprodukt. Als Gründe nennt die Welthandelsorganisation die schwächere Konjunktur in den großen Schwellenländern China und Brasilien, aber auch die sich verlangsamenden Importe in den USA.
Den IWF-Ökonomen zufolge liegt der Hauptgrund für die Schwäche im weltweiten Handel in mangelnden Investitionen in vielen Ländern. Zu den Leidtragenden der Entwicklung dürfte auch Deutschland gehören, das zu den großen Handelsnationen zählt. Gemessen an der weltweiten Wirtschaftsleistung fiel der globale Handel nach IWF-Darstellung ebenfalls zurück. Zwischen 1985 und 2007 lag die durchschnittliche Steigerungsrate bei rund dem Doppelten der Produktionsleistung. In den vergangenen vier Jahren aber konnte der Waren- und Dienstleistungsaustausch mit dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum gerade noch Schritt halten.