Es existiert kaum ein Aktienindex, der so viele börsennotierte Gesellschaften aus unterschiedlichen Ländern abbildet wie der sogenannte „MSCI World“. Dieser Indikator spiegelt die Entwicklung der börsennotierten Unternehmen in den Industrieländern wider und soll einen Hinweis auf den Zustand der Weltwirtschaft geben. Ausgewogen ist er aber damit noch lange nicht. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften hin.
Der MSCI World enthält mehr als 1.600 Aktien aus 23 Staaten – das ist eine ungeheuer große Zahl. Zum Vergleich: Im Deutschen Aktienindex DAX befinden sich mal gerade 30 Unternehmen. Die Berechnung des Weltindex ist daher eine Meisterleistung: Denn die Aktien der Unternehmen notieren an Börsen in vielen unterschiedlichen Zeitzonen und Währungen.
Nicht enthalten sind Gesellschaften aus den Entwicklungsländern.
Der MSCI World unterscheidet sich aber in einem wesentlichen Punkt von der Konstruktion anderer Indizes und das ist der Knackpunkt: Die Anteile der Aktien in diesem Index richten sich nach der wirtschaftlichen Leistung des jeweiligen Landes, aus dem die Unternehmen stammen. Gemessen wird das am Bruttoinlandsprodukt. Daher machen US-Aktien von Unternehmen wie Apple, Microsoft oder Facebook mehr als die Hälfte des Index aus. Fast 14 Prozent entfallen auf Wertpapiere aus Japan und Großbritannien. Deutsche Aktien kommen gerade mal auf einen Anteil von etwas mehr als drei Prozent. Chinesische Unternehmen fehlen ganz.
Der Index ist somit also stark von der Entwicklung der US-Börse abhängig. Anleger, die sich einen ETF auf den MSCI World ins Depot legen, sollten das berücksichtigen. Generell tut die Dominanz der amerikanischen Aktien der Beliebtheit des Index als Maßstab für Fonds keinen Abbruch. Ende 2017 verwalteten Aktienfonds und ETFs, die sich an der Wertentwicklung des Weltindex orientieren, Anlegergelder in Höhe von 2,7 Billionen Euro.