Viele Wintersportbegeisterte können es gar nicht abwarten, endlich wieder auf die Pisten zu kommen – sei es mit Skiern oder Snowboard. Doch bevor es ans Packen geht, sollten Freunde des Weißen Sports auch an ihre Sicherheit denken. Damit ist nur nicht der Helm gemeint, den mittlerweile fast alle Wintersportler im Gepäck haben. Sondern es gilt auch, den Versicherungsschutz abzuchecken. Der Grund: Wintersport ist durchaus unfallträchtig, schnell kann es dazu kommen, dass man sich mit einem Gipsbein im örtlichen Krankenhaus wiederfindet. Rund 40.000 Unfälle meldet die Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) jährlich, nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht jeder fünfte versicherte Sportunfall aufs Skifahren oder Snowboarden zurück. Und auch wenn ein ausreichender Versicherungsschutz nicht vor Unfällen bewahren kann – er sorgt zumindest dafür, dass man im Falle einer Verletzung keine finanziellen Konsequenzen befürchten muss. Auch die optimale ärztliche Versorgung ist damit gewährleistet.

Private Haftpflichtversicherung

Ein wichtiger Baustein für den optimalen Versicherungsschutz ist die Privathaftpflichtversicherung – diese sollte nach Einschätzung der Verbraucherzentralen ohnehin zur Grundausstattung gehören. Sie schützt auch vor Schadensersatzansprüchen, die beim Freizeitsport entstehen, heißt es von der Verbraucherzentrale Bayern. Sie springt also dann ein, wenn Dritte auf der Piste verletzt werden. Je nach Schwere der Verletzung können schnell sehr hohe Entschädigungssummen zustande kommen, die durchaus existenzgefährdend sein können. Ein weiterer Vorteil der Privathaftpflichtversicherung: Der Versicherer wird dann notfalls vor Gericht dafür sorgen, nicht berechtigte Forderungen abzuwehren. Es gibt auch Policen, die dann einspringen, wenn es zu einem Unfall kommt, den ein Dritter verursacht hat. Ist dieser nicht haftpflichtversichert und kann er für eine Entschädigung nicht selbst aufkommen, übernimmt der Versicherer diese Zahlung.

Auslandskrankenversicherung

Wer seinen Wintersporturlaub im Ausland verbringt, sollte auch an eine Auslandskrankenversicherung denken. Sie ist schon für wenige Euro zu haben und gilt für beliebig viele Auslandsreisen im Jahr. Sie stellt sicher, dass die Kosten für die ärztliche Behandlung in jedem Fall übernommen werden – auch dann, wenn vor Ort nur eine privatärztliche Behandlung möglich ist. Diese Kosten würden nämlich von der Gesetzlichen Krankenversicherung nicht übernommen. Ohne eine solche Police müssten Versicherte dann entweder umständlich in den nächstgelegenen Ort mit Kassenversorgung gebracht werden, oder sie müssten die Behandlungskosten aus eigener Tasche zahlen.

Die Verbraucherzentrale Bayern empfiehlt, beim Abschluss dieser Police darauf zu achten, dass möglichst hohe Rettungs- und Bergungskosten im Versicherungsumfang enthalten sind. Denn in den Bergen ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass die Bergung am Unfallort nur mit einem Helikopter möglich ist. Die Auslandskrankenversicherung ist auch deshalb sinnvoll, weil sie bei entsprechend gewähltem Leistungsumfang auch den Rücktransport nach Hause übernimmt.

Private Unfallversicherung

Eine private Unfallversicherung sollte ebenfalls in Erwägung gezogen werden. Sie dient dazu, dauerhafte Folgen eines Skiunfalls abzusichern. Wird der Versicherte infolge eines solchen Unfalls beispielsweise zum Invaliden und kann nicht mehr arbeiten, springt die Versicherung ein und zahlt eine Rente. Laut GDV empfiehlt es sich bei der Auswahl der Police, darauf zu achten, ob auch Rettungs- und Bergungskosten vom Versicherer übernommen werden.

Lediglich dann, wenn bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung besteht, ist laut Verbraucherzentrale Bayern unter Umständen keine separate Unfallversicherung erforderlich.

Der Abschluss einer speziellen Sportgeräteversicherung ist den Verbraucherschützern zufolge nur dann eine Überlegung wert, wenn man eine besonders teure Ausrüstung besitzt.