Was eint so verschiedene Wohn-Standorte wie Berlin, Kempten im Allgäu, Friedberg und Hofheim am Taunus? Die Antwort: Sie wiesen im zweiten Quartal 2017 die höchsten Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf. Das geht aus der aktuellen Quartals-Analyse des Research-Unternehmens F+B zu 500 deutschen Städten mit mindestens 25.000 Einwohnern hervor. Im Schnitt lagen die Preiszuwächse bei 10,7 Prozent (Berlin) bis 17,4 Prozent (Kempten). Mit 3.260 Euro sind die Quadratmeterpreise in der Stadt im Süd-Allgäu höher als in der Bundeshauptstadt, wo im Schnitt 2.800 Euro gezahlt werden. In Hofheim am Taunus liegt das Kaufpreisniveau mit 3.060 Euro ebenfalls oberhalb des Niveaus in der Bundeshauptstadt.

Kaufpreise: Münchner Umland teurer als Berlin
Nach wie vor werden in München mit 5.870 Euro die höchsten Quadratmeterpreise registriert, im Umland wie etwa in Unterschleißheim und Dachau werden Preise von mehr als 4.000 Euro je Quadratmeter ausgerufen. Das ist mehr als etwa in Hamburg (3.800 Euro) oder Stuttgart (3.620 Euro) verlangt wird. Auch im immerhin 60 Kilometer von der bayerischen Metropole entfernten Landsberg am Lech liegen die Durchschnittspreise noch bei 3.020 Euro – mehr als in der Bundeshauptstadt: In Berlin liegt das Preisniveau bei durchschnittlich 2.800 Euro je Quadratmeter Wohnfläche.

Stärkster Mietzuwachs in München
Mit 13,20 Euro je Quadratmeter fallen die Neuvertrags-Mieten für zehn Jahre alte, 75 Quadratmeter große Wohnungen erwartungsgemäß in München unter den 50 analysierten Standorten am höchsten aus. In Frankfurt liegt das Mietniveau bei durchschnittlich elf Euro, in Hamburg sind es 10,20 Euro. Trotz der jüngsten Zuwächse ist das Mietniveau in Berlin weiterhin vergleichsweise moderat: Dort werden im Schnitt 8,20 Euro je Quadratmeter gezahlt. Einen besonders hohen Mietzuwachs verzeichneten zuletzt Unterschleißheim bei München, Neu-Isenburg bei Frankfurt und Rheinfelden: Dort kletterten die Mieten gegenüber dem ersten Quartal 2017 um vier beziehungsweise jeweils drei Prozent.

Wohn-Index legt weiter zu
Der von F+B ermittelte Wohn-Index stieg im zweiten Quartal 2017 über alle Teilsegmente (Kauf- und Mietpreise) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent – im Vergleich zum ersten Quartal ließ die Dynamik mit einem Zuwachs von einem Prozent jedoch etwas nach. Unterm Strich setzte sich der seit fünf Jahren anhaltende Trend zu weit überdurchschnittlichen Preissteigerungen laut F+B jedoch fort. Auffällig hierbei: Die Preisentwicklung von Mehrfamilien- und Zinshäusern verläuft laut F+B weiterhin weniger dynamisch. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen die Neuvertragsmieten um 2,4 Prozent, Wohnungen aus dem Bestand verteuerten sich um durchschnittlich 1,4 Prozent. Die Kaufpreise von Eigentumswohnungen legten um 7,1 Prozent zu, Einfamilienhäuser wurden im Schnitt um 6,1 Prozent teurer.

Starke Index-Zuwächse in den letzten fünf Jahren
Über alle Nutzungsarten legte der Wohn-Index im Fünf-Jahres-Vergleich um 20,8 Prozent zu. Der Index-Wert für Einfamilienhäuser in den vergangenen fünf Jahren stieg während dieses Zeitraums um 21,9 Prozent, Eigentumswohnungen verteuerten sich um durchschnittlich 33,5 Prozent. Die Neuvertragsmieten stiegen im gleichen Zeitraum im Schnitt um 10,8 Prozent, mit 5 Prozent fiel der Zuwachs bei den Bestandsmieten moderater aus.

Auch im Zehn-Jahres-Vergleich fiel das Kaufpreiswachstum deutlich höher als das Mietwachstum aus: Seit dem zweiten Quartal 2007 kletterte der Index für Eigentumswohnungen um 47 Prozent, die Neuvertragsmieten stiegen im gleichen Zeitraum um 28,8 Prozent.