Professionelle Investoren blicken etwas pessimistischer auf die deutsche Wirtschaft. Das zeigt das ZEW- Barometer für ihre Konjunkturerwartungen im kommenden halben Jahr. Es fiel im Juni überraschend um 2,0 auf 18,6 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner monatlichen Umfrage unter 210 Analysten und Anlegern mitteilte. Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 21,5 Punkte erwartet. Demgegenüber beurteilten die befragten Börsenprofis die aktuelle Lage besser. Sie wird so positiv gesehen wie seit fast sechs Jahren nicht mehr.
„Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind nach wie vor günstig“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Zahlen. „Dies liegt nicht zuletzt an der positiven Entwicklung des Wachstums in der Europäischen Union.“ Dorthin geht ein großer Teil der deutschen Exporte. Die deutsche Wirtschaft war zu Jahresbeginn mit 0,6 Prozent so stark gewachsen wie seit einem Jahr nicht mehr. Bauboom, kauffreudige Verbraucher und florierende Exporte schoben Europas größte Volkswirtschaft an.