In Deutschland geht die Zahl der Genossenschaftsbanken weiter zurück. Wie der Verband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) mitteilte, gab es Ende 2017 noch 915 genossenschaftlich organisierte Institute zwischen Nordsee und Alpen. Das waren 57 weniger als ein Jahr zuvor. 2016 hatte die zahlenmäßig mit Abstand größte Institutsgruppe in Deutschland (vor den Sparkassen und Privatbanken) erstmals weniger als 1000 Geldhäuser gezählt, 49 weniger als 2015. Zum Vergleich: zur Jahrtausendwende hatte es noch 1800 Volks- und Raiffeisenbanken gegeben. Grund für den Schwund sind meist Fusionen.

Die verbliebenen Institute – neben den klassischen Volks- und Raiffeisenbanken gehören auch die Sparda-Banken und die PSD-Banken sowie genossenschaftliche Sonderinstitute zu der Gruppe – betrieben im vergangenen Jahr in Deutschland noch rund 11.100 Filialen. Fünf Jahre vorher waren es noch mehr als 13.000. Ende 2017 beschäftigten die Genossenschaftsbanken 146.500 Menschen, drei Prozent weniger als im Jahr davor. Nach Angaben des BVR ist der Rückgang nahezu ausschließlich darauf zurückzuführen, dass Mitarbeiter, die in Rente gingen, nicht ersetzt wurden.

Wirtschaftlich geht es den Kreditgenossen trotz der anhaltend niedrigen Zinsen gut. Der Jahresüberschuss lag unter dem Strich bei knapp 1,6 Milliarden Euro, leicht über dem Vorjahreswert von 1,52 Milliarden Euro. Zu verdanken war dies unter anderem der anhaltend robusten Konjunktur in Deutschland und nicht zuletzt dem Immobilienboom. Entsprechend legte die Summe der privaten Wohnungsbaukredite um 5,2 Prozent auf 233 Milliarden Euro zu.