Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland ist im Januar um 2,8 auf 16,6 Punkte gestiegen. Die Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage hat sich ebenfalls deutlich verbessert.
In den meisten Ländern außerhalb Deutschlands hat sich im Januar die Stimmung gleichfalls verbessert. In den USA haben sich allerdings die Konjunkturerwartungen nicht weiter aufgehellt und in Großbritannien sind sie sogar etwas weiter gesunken. Offenbar haben die politischen Risiken in Bezug auf die Wirtschaftspolitik Trumps sowie die Ausgestaltung des Brexit durch die Regierung May zu Jahresbeginn wieder an Bedeutung gewonnen. Dies spiegelt sich auch darin wieder, dass die befragten Finanzanalysten die Entwicklung am Aktienmarkt für die kommenden sechs Monate weniger positiv einschätzen als noch im Dezember.

Außerdem zeigt die Befragung einen erwarteten Anstieg der Inflationsraten in allen Regionen an. Allerdings hat in der Januar-Befragung eine sehr kleine Gruppe von Analysten bereits angegeben, für Deutschland, nach dem zuletzt zu beobachtenden Inflationsanstieg, künftig wieder niedrigere Inflationsraten zu erwarten. Möglicherweise könnte auch an den Märkten in den nächsten Monaten das Bewusstsein einkehren, dass dieser Inflationsanstieg hauptsächlich auf einen Basiseffekt bei Energiepreisen zurückzuführen ist und sich damit als nicht nachhaltig herausstellen sollte. Schließlich erwarten die befragten Analysten für Deutschland, den Euroraum und die USA weiter steigende langfristige Zinsen.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen signalisieren, dass der Konjunkturoptimismus in der Eurozone auch zu Jahresbeginn erhalten bleibt. Ausgehend von einer konjunkturell guten Lage zum Jahreswechsel wird für die meisten Regionen eine weitere Verbesserung erwartet. In den USA hat sich die Konjunktureuphorie allerdings nicht weiter verstärkt und könnte nach den jüngsten Äußerungen Trumps wieder etwas abflachen. Auch für Großbritannien sind die wirtschaftlichen Aussichten eher düster und könnten sich bei zunehmenden Hinweisen auf einen harten Brexit weiter eintrüben.