Banken mit wenig Eigenkapital können in einem Umfeld niedriger Zinsen laut Bundesbank die Geldpolitik ausbremsen. Es seien Situationen denkbar, in denen eine lockere Geldpolitik zumindest auf längere Sicht die Kreditvergabe dämpfe, analysierte die deutsche Notenbank in ihrem jüngst veröffentlichten Monatsbericht für Januar.
Die gewünschte Wirkung der offenen Geldschleusen würde sich somit abschwächen. Denn Banken mit nur geringen Kapitalpolstern vergeben in der Regel auch weniger Darlehen. “Daher ist nicht nur aus Perspektive der Finanzstabilität, sondern auch aus geldpolitischer Sicht eine gute Eigenkapitalausstattung von Banken von zentraler Bedeutung.”
Je weniger Eigenkapital Geldhäuser im Niedrigzinsumfeld besäßen, desto schwieriger werde es für die Geldpolitik, ihr Ziel Preisstabilität zu erreichen, ergänzte die Bundesbank. Die EZB hält bereits seit März 2016 die Leitzinsen auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Darüber hinaus erwerben die Euro-Wächter Staatsanleihen und andere Wertpapiere, damit sich Banken eher auf die Kreditvergabe konzentrieren. Die vor allem in Deutschland umstrittenen Käufe sind inzwischen auf 2,55 Billionen Euro angelegt und sollen noch bis mindestens Ende September 2018 laufen.