Der Kursanstieg des Euro und die jüngsten Börsenturbulenzen dürften aus Sicht von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann den Aufschwung in der Eurozone nicht gefährden.
Vielmehr sei die erstarkte Gemeinschaftswährung Euro zum Teil eine Folge der besseren Konjunkturaussichten, sagte Weidmann auf einer Veranstaltung in Frankfurt. “Natürlich werden wir genau jede Auswirkung verfolgen, die Wechselkursbewegungen auf unser vorrangiges Ziel der Preisstabilität haben könnten”, fügte er hinzu. Auch die jüngsten Börsenturbulenzen seien kein Grund zur Sorge. Die Aktienkurse in den USA seien lange Zeit gestiegen, ohne dass es eine Korrektur gegeben habe. Dies sei angesichts hoher Bewertungen ungewöhnlich gewesen.
Weidmann zufolge dürften großangelegte Anleihenkäufe zur Stützung der Wirtschaft im Europäischen Währungsraum bald nicht mehr notwendig sein. Falls sich der konjunkturelle Aufschwung wie geplant fortsetze, seien “substanzielle” Wertpapier-Nettokäufe über das angekündigte Ausmaß hinaus wohl nicht mehr erforderlich. Die EZB hatte ihre monatlichen Anleihenkäufe ab Januar bereits auf 30 Milliarden Euro halbiert. Sie sollen noch bis mindestens Ende September fortgesetzt werden.