Die Zeit der niedrigen Zinsen in der Eurozone wird laut Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret weiter anhalten. Grund: Die immer noch eher geringe Teuerung.
Zwar würden die unerwünschten Nebenwirkungen der expansiven Geldpolitik mit steigender Dauer zunehmen, sagte Dombret auf einer Veranstaltung in Leipzig laut Redetext. „Angesichts der aktuellen Inflationsdaten werden wir aber wohl bis auf weiteres mit dem niedrigen Zinsniveau leben müssen.“ Die Inflation im Währungsraum lag im Dezember bei 1,1 Prozent. Die EZB strebt knapp zwei Prozent Teuerung als Idealwert für die Wirtschaft an.
Die Geldpolitik habe zu ungewöhnlichen Maßnahmen gegriffen, sagte Dombret. Die bekannteste sei der umstrittene Ankauf von Staatsanleihen. „Damit trat genau das ein, was eigentlich verboten war: Die Union haftete gemeinsam für die unsoliden Staatsfinanzen einzelner Länder, erhielt aber im Gegenzug keinerlei Kontrolle über nationale Haushaltspolitiken.“