Die Experten sind sich in Bezug auf die Aktienmarktperspektiven für das nächste Jahr uneinig. So blicken die Analysten der Helaba verhalten optimistisch auf das Börsenjahr 2017. Dank der erwarteten Konjunkturerholung könnte der DAX in den kommenden zwölf Monaten auf 12.000 Punkte steigen, prognostizierte Chef-Volkswirtin Gertrud Traud in einem gerade veröffentlichten Ausblick. Gegenüber dem derzeitigen Stand von rund 10.700 Zählern wäre das ein Plus von gut zwölf Prozent. Im laufenden Jahr kam der deutsche Leitindex kaum vom Fleck.

Neben den verbesserten Gewinnaussichten der Unternehmen spreche noch ein weiterer Grund für Aktien, betont Traud. Wegen der anhaltend niedrigen Zinsen böten Anleihen Investoren auf der Suche nach Rendite weiterhin keine Alternative. Hinzu komme: „Angesichts weiterhin extrem günstiger Finanzierungsbedingungen dürften Unternehmen auf das bislang nur verhalten eingesetzte Instrument der Aktienrückkaufe zurückgreifen.“ Vor diesem Hintergrund sagte Traud dem EuroStoxx50 für 2017 ebenfalls ein Plus von mehr als zwölf Prozent auf 3400 Punkte voraus.

Dagegen blicken die Fachleute der LBBW skeptisch auf die Märkte. Ihrer Einschätzung nach müssen sich Anleger 2017 auf ein weiteres mageres Börsenjahr einstellen. „Mit der erwarteten Leitzinserhöhung der Fed und der Drosselung des EZB-Anleihekaufprogramms stehen geldpolitische Maßnahmen auf der Agenda, die zumindest in der ersten Reaktion zu fallenden Kursen führen sollten“, sagt Aktienstratege Uwe Streich in einem aktuellen Ausblick. Die zugrunde liegende solide Wirtschaftsentwicklung werde die Kursverluste alsbald jedoch begrenzen.

Die LBBW sieht den Dax Ende kommenden Jahres bei 11.500 Punkten. Aktuell notiert er bei rund 10.700 Zählern, knapp unter dem Niveau von Anfang 2016. Der EuroStoxx50 wird den Experten zufolge auf 3150 von derzeit 3040 Zähler steigen. Beim US-Standardwerteindex Dow Jones erwarten sie einen Rückgang auf 18.000 von 18.900 Punkten.