Nach Einschätzung von EZB-Direktor Benoit Coeure ist in der Eurozone die Gefahr eines schädlichen Preisverfalls auf breiter Front größtenteils verschwunden.

„Aber ein anhaltender Stimulus ist nötig“, teilte Coeure über den Kurznachrichten-Dienst Twitter mit. Noch vor einem Jahr hatten negative Inflationsraten unter Ökonomen Ängste genährt, die Eurozone könnte in eine gefährliche Deflation abrutschen. So nennen Fachleute eine Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen, nachlassendem Konsum und fallenden Investitionen, gegen die es kaum ein wirksames geldpolitisches Mittel gibt. Auf Grund der inzwischen wieder anziehenden Ölpreise hat der deflationäre Druck jedoch nachgelassen.

Außerdem verriet Coeure, dass die EZB über direkte Geldgeschenke an die Bürger – im Fachjargon Helikopter-Geld – bislang nicht diskutiert habe. Mit einer solchen Maßnahme würden die Grenzen zur Fiskalpolitik verschwimmen. Helikopter-Geld gilt unter Volkswirten als letztes Mittel der Zentralbanken, um für mehr Inflation zu sorgen, wenn alle anderen Instrumente ausgeschöpft sind.