Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt den Leitzins im Euroraum unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent. Das teilte die Notenbank anlässlich ihrer Dezember-Sitzung in Frankfurt mit. Den Einlagensatz für Banken, wenn diese über Nacht überschüssige Liquidität bei der EZB parken, ließen die Euro-Währungshüter gleichfalls unverändert bei minus 0,4 Prozent.
Im Oktober hatte die Zentralbank ihr Kaufprogramm für Staats- und Unternehmensanleihen um neun Monate bis mindestens Ende September 2018 verlängert. Das monatliche Volumen wird von Januar an von 60 auf 30 Milliarden Euro reduziert. Analysten werteten diesen Schritt als Beginn des Ausstiegs aus der ultralockeren Geldpolitik.
Der Leitzins wird nach Einschätzung von EZB-Beobachtern erst dann erhöht, wenn die Wertpapierkäufe schon längere Zeit beendet sein werden. An den Finanzmärkten geht man davon aus, dass die erste Zinsanhebung gegen Ende 2019 erfolgen wird.
Mit ihrer extrem expansiven Geldpolitik will die Notenbank die Konjunktur anschieben und die Inflation mittelfristig auf knapp unter 2,0 Prozent heben. Zuletzt lag die Teuerungsrate in der Eurozone bei 1,5 Prozent, in Deutschland bei 1,8 Prozent.