Die Stimmung deutscher Firmenchefs hat sich im Oktober überraschend weiter verbessert. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 110,5 Punkte nach 109,5 Zählern im Vormonat, wie die Münchner Wirtschaftsforscher zu ihrer Umfrage unter rund 7000 Managern mitteilten. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit Stagnation gerechnet.

„Der Aufschwung in Deutschland gewinnt an Fahrt“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage und die Aussichten für die kommenden sechs Monate günstiger als zuletzt. Besonders erfreulich ist, dass die Unternehmen den weiteren Geschäftsverlauf nochmals deutlich besser als im Vormonat einschätzen.

Der ifo-Geschäftsklimaindex signalisiert, dass die deutsche Wirtschaft auch über den Jahreswechsel hinaus auf Kurs bleibt. Wichtige Konjunkturstützen bleiben der private Verbrauch und die Bauausgaben. Da zuletzt die Auftragseingänge in der deutschen Industrie wieder etwas stärker zulegten, gibt es Anlass zur Hoffnung, dass sich die Exportwirtschaft belebt. Der Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex dürfte somit auch auf verbesserte Exportaussichten zurückzuführen sein.

Die deutsche Wirtschaft hatte zu Jahresanfang um 0,7 Prozent zugelegt und im Frühjahr um 0,4 Prozent. Im abgelaufenen dritten Quartal dürfte sich das Wachstum laut Bundesbank etwas verlangsamt haben.

Für die weitere Stimmung im deutschen Unternehmerlager könnte in den kommenden Monaten allerdings das Ceta-Abkommen ein Problem werden. Scheitert das Freihandelsabkommen mit Kanada, droht auch TTIP zu scheitern. Das dürfte kaum im Sinne der deutschen Industrie sein.