Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind Ende vergangenen Jahres auf Grund höherer Energiekosten so kräftig gestiegen wie seit über drei Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Dezember durchschnittlich 1,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten nur mit 1,0 Prozent gerechnet, nachdem die Inflationsrate im November noch bei 0,6 Prozent gelegen hatte.

Dass sich die Teuerungsrate binnen eines Monats nahezu verdoppelt hat, liegt an den Energiepreisen: Diese zogen um 2,5 Prozent an. Das Kartell Opec und andere Förderländer hatten sich auf eine Produktionskürzung geeinigt, wodurch Öl teurer wurde. Auch Dienstleistungen sowie Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich mit jeweils 1,2 Prozent überdurchschnittlich.
Trotz des Anstiegs ist die Teuerung immer noch niedriger als von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilt. Sie sieht einen Wert von knapp zwei Prozent als Idealwert für die Konjunkturentwicklung an.

Diese Marke verfehlen die Währungshüter jedoch bereits seit Frühjahr 2013. Laut EZB-Chef Mario Draghi wird die Notenbank voraussichtlich erst im Zeitraum zwischen 2018 und 2019 ihr Inflationsziel erreichen.