Ein US-Präsident, der den Freihandel gefährdet, der Brexit, Turbulenzen in einigen Schwellenländern – all das kann die Stimmung im deutschen Mittelstand nicht verderben. Das zeigt die alljährliche Frühjahrserhebung des Bankenverbandes BVR und der DZ Bank. Denn seit dem Start der Mittelstandsumfrage vor 22 Jahren haben die Befragten ihre aktuelle Geschäftslage noch nie so gut bewertet. Der Blick in die nähere Zukunft hat sich im Vergleich zum Herbst vergangenen Jahres ebenfalls deutlich aufgehellt. So optimistisch wie aktuell zeigte sich der deutsche Mittelstand seit drei Jahren nicht mehr.

Getragen wird die euphorische Stimmung des Mittelstands von den guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft. Insbesondere die Konsumfreude der privaten Haushalte befeuerte die Nachfrage nach den Erzeugnissen und Dienstleistungen der mittelständischen Firmen. Selbst die gestiegenen Energiekosten können die Laune in den Unternehmen nicht beeinträchtigen.

Außerdem ist die Eigenkapitalquote erneut gestiegen, und die Bilanzqualität der Mittelständler verharrt auf hohem Niveau. Die betriebswirtschaftliche Lage der Unternehmen kann sich also sehen lassen. Das bedeutet, dass sich der deutsche Mittelstand in einer guten Ausgangssituation für die langfristigen Herausforderungen befindet, die auf ihn zukommen werden.
Wichtige Themen, mit denen sich die Mittelständler in den nächsten Jahren intensiv auseinandersetzen müssen, sind insbesondere die Digitalisierung und der Fachkräftemangel. Die Ergebnisse der Frühjahrsumfrage zeigen, dass sie keineswegs tatenlos abwarten, sondern versuchen, rasch mit geeigneten Maßnahmen zu reagieren.