„Politische Börsen haben kurze Beine“, sagen Börsianer, wenn politische Ereignisse die Marktentwicklung überschatten. Sie können mitunter starke Kursschwankungen auslösen. Allerdings dauern die Turbulenzen meist nicht lange, wie jüngst die kurzfristigen Rückgänge nach dem britische Referendum gezeigt haben.

Der Grund: Für die Aktienkurse sind die langfristigen Gewinnaussichten der Unternehmen entscheidend. Und solange sich die Gewinnperspektiven nicht wesentlich ändern, erreichen die Kurse meist schnell wieder das vorherige Niveau. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften hin.

Auch das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen dürfte nur geringe Auswirkungen auf die langfristige Entwicklung der Aktienkurse haben. Zwar könnten die Märkte je nach Wahlausgang zunächst nervös werden. Der Effekt wäre vermutlich aber nicht nachhaltig, denn in Washington wird die Politik im Kongress gemacht. Ohne dessen Rückendeckung ist auch der neue amerikanische Präsident nicht handlungsfähig. Der Kongress verabschiedet Gesetze und entscheidet über das Budget.

Sparer sollten sich daher nicht nervös machen lassen. Anleger, die mit hektischen Käufen oder Verkäufen versuchen, den Börsen ein Schnippchen zu schlagen, riskieren, sich stimmungsgeleitet und damit prozyklisch zu verhalten.