Wie von Notenbank-Beobachtern erwartet, hat die US-Notenbank Fed bei ihrer Januar-Zinssitzung die Leitzinsen nicht angehoben. Spannender war ohnehin die Frage, wie das Statement ausfallen würde, das nach dem Treffen des FOMC-Rates veröffentlicht wurde. Das Pressestatement kann so interpretiert werden, dass die Tür für eine Leitzinserhöhung im März weit offensteht.
Im Vergleich zur vorherigen Version war das Statement etwas optimistischer, was den konjunkturellen Ausblick betrifft. Zudem scheinen die Notenbanker optimistischer zu sein, dass sich die Inflation auf mittlere Sicht in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels der Fed bewegen werde. So gaben sie zu Protokoll, dass die Inflationsrate innerhalb der kommenden zwölf Monate wohl steigen und sich bei rund zwei Prozent stabilisieren werde. Auf den Finanzmärkten wurde das Fed-Kommuniqué als „hawkish“ eingestuft, was sich an den Fed Funds Futures ablesen lässt, Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im März nun bei 95 Prozent, nachdem sie vor der Januar-Sitzung der Fed bei 85 Prozent gelegen hatte.
Die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass der vorsichtige Kurs der Anhebung der Leitzinsen 2018 fortgesetzt wird. Ob sie bereits im März oder erst im Juni erhöht werden, dürfte von der Inflationsentwicklung und der Lage am US-Jobmarkt abhängen. Falls der Inflationsdruck zunächst schwach bleibt und infolge des harten Winters weniger Stellen neu geschaffen, ist auch ein erster Zinsschritt unter dem neuen Fed-Chef Jerome Powell erst im Juni vorstellbar.