Börsenprofis blicken weiterhin mit leichter Zuversicht auf die deutsche Wirtschaft. Wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner monatlichen Umfrage unter 205 Analysten und Anlegern meldete, verharrte das Barometer für die Konjunkturerwartungen in den nächsten sechs Monaten im September bei 0,5 Punkten. Volkswirte hatten allerdings mit einem Anstieg auf 2,5 Zähler gerechnet. Im Juli war das Barometer wegen des britischen Votums für einen EU-Austritt noch auf den schwächsten Wert seit gut dreieinhalb Jahren gerutscht.
„Die konjunkturellen Impulse aus dem In- und Ausland sind derzeit uneindeutig und erschweren den Ausblick auf die nächsten Monate“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Es gebe negative Meldungen von der deutschen Industrie und vom Außenhandel, insbesondere mit Ländern außerhalb der EU. Dennoch signalisierten die Daten eine „unverändert gute Wirtschaftslage im kommenden halben Jahr“.
Im ersten Quartal hatte die Wirtschaft kräftig um 0,7 Prozent zugelegt und wuchs im Frühjahr noch um 0,4 Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass die Konjunktur im zweiten Halbjahr etwas an Tempo verliert.